Biographie von DJ Legit

Statt einer langweiligen Biografie, lieber 10 Fragen an DJ Legit

Legit – was bedeutet das und wie bist du darauf gekommen?
Legit, das kann man gleich setzen mit den Wörtern “echt”, “cool” oder “stark”. Der Name stammt von meinen damaligen Freund und Kollegen Dwayne Flamer. Früher hieß ich DJ M-Style und er meinte zu mir: dieser Name passt nicht zu dir! Und dann kamen wir auf Legit.

Du bist jetzt schon “einige Jährchen” im Geschäft. Wann und wie hat alles angefangen?
Ich fühlte mich schon als Jugendlicher hingezogen zu Musik und dem Auflegen und übte auf Privatveranstaltungen. 2002 dann nahm ich bei einem DJ-Contest in der Diskothek Octagon in Eltmann teil und gewann als einziger HipHop-DJ gegen alle Mitstreiter. So hat alles angefangen und nach und nach kamen regelmäßig Bookings.

Deine Musikrichtungen als DJ sind HipHop, R’n’B, Reggae/Dancehall, Crunk, Latino, o.ä. Ist das auch privat dein Stil oder schwörst du da eher auf andere Klänge?
Privat schlägt mein Herz eher einen weichen R’n’B Beat. Dabei war ich schon immer von Jaheim und seiner Musik beeindruckt. Aber auch gerne höre ich andere Ostküsten-Artists oder auch sehr gerne mal einige Reggaeton-Scheiben.

Soviel wir wissen, ist das Auflegen nicht deine hauptberufliche Tätigkeit. Ist das richtig? Was sind die Beweggründe, dass du nach wie vor auch als DJ unterwegs bist?
Das ist richtig, ich mache das nebenberuflich. Ich könnte jetzt sagen, es ist eine Art Ausgleich zum Job oder Liebe zur Musik – was natürlich auch stimmt! Aber Hauptbeweggrund für mich ist, dass das Auflegen nun schon seit über 10 Jahren einfach zu einem Teil meines Lebens geworden ist und ich kann diesen bedeutenden Teil nicht einfach aufgeben. Mir würden so viele Menschen fehlen und – auch wenn sich in den letzten Jahren einiges verändert hat – so bleiben doch ein paar Rituale und schöne Nebensachen, die selbst die schwierigsten Abende retten.

Wenn du die letzten Jahre einmal kurz Revue passieren lässt: Was waren wichtige Momente in deinem DJ-Leben, die dich geprägt haben?
Einerseits dürfte das wohl definitiv meine Zeit mit Dwayne gewesen sein, durch die ich ein anderes Lebensgefühl und einen anderen Bezug zur Musik kennengelernt habt. Auf der anderen Seite sind das dutzende Abende – wenn manchmal auch nur als “Gast” bei DJ Gary – bei denen ich die schrägsten Dinge erleben durfte. Auch als Beobachter bei DJ James am Pult prägt einen sehr… Der Moment wenn solche Zeiten dann oft abrupt zu Ende gehen und man dann bei einigen Sachen wieder auf sich alleine gestellt ist, veränderten mich auch. Wichtige Erfahrungen waren natürlich auch die Zeiten als Resident im Savoy Burgkunstadt, Fun Hirschaid oder im Granada in Idar-Oberstein, wo man schnell lernen musste sich jede Woche über Jahre etwas Neues einfallen zu lassen aber doch auch den Erwartungen des Publikum gerecht zu werden. Wenn man dann nach 6 oder 7 Jahren als Resident einer Diskothek gute und schlechte Zeiten und dann auch das Ende miterlebt hat, erinnert man sich gerne zurück.

Worauf legst du bei der Auswahl von Musiktiteln wert?
Auf jeden Fall sollte, bis auf Ausnahmen, alles tanzbar sein. Klar kann man sagen: Was einen Takt und einen Rhythmus hat, kann man tanzen. Aber es kommt keiner in einen Club, um gegen 01:00 Uhr auf der Tanzfläche Slow Jams zu hören. Alles sollte zu den Gästen, der Situation und der Uhrzeit passen. Von daher ist meine Devise – möglichst für jede Situation das passende dabei haben. Das kann dann eben mal ein AMG Track, der aktuelle Tyga-Song oder auch ein kommerzieller Usher-Titel sein.

Wie kann man sich den DJ Legit vor einem Gig vorstellen? Hast du gewisse Rituale?
Ob ich davor noch mal aufs Klo gehe? Das auch *lacht*. Wichtiger ist jedoch für mich vorher noch einmal zuhause in Ruhe die Music-Pools der Bemusterungen zu checken, ein paar Titel im Auto zu hören bevor es los geht und dann im Club allen Mitarbeitern “Hallo” zu sagen. Dann fehlt nur noch ein Gedeck mit dem Chef oder den Kollegen zu trinken. Das mit dem Gedeck klären wir an anderer Stelle oder?

Gibt es etwas, was dich immer wieder besonders ärgert als erfahrener DJ?
Respektlosigkeit – egal von wem! DJs, die nicht verstehen wollen, dass es AUCH ein Job ist und eingebildete “Kollegen” die nach 5 Terminen meinen zu wissen wie der Hase läuft… Ansonsten sind wir doch alle nur da um einen geilen Abend zu haben und keinen Stress. Was solls… ich bin zu alt um mich immer wieder über dasselbe zu ärgern was ich nicht ändern kann.

Was war das Skurrilste, was dir je bei einem Gig passiert ist?
Mmmhh… sowas wie in der Disko nach einem Abend um 11:00 Uhr Morgens auf einem Sofa oder an der Theke aufzuwachen? Wenn Gäste ans DJ-Pult kommen und sich was zu trinken bestellen wollen? Mich der Betreiber fragt, ob ich für Ihn um 1:00 Uhr mal 2-3 Disko Fox-Titel spielen kann? Man Morgens sein Auto nicht mehr findet? Ich glaube ihr merkt schon… es gibt viele skurille Sachen, die ein DJ erlebt.

Gibt es etwas, worauf du besonderen Wert legst? Etwas, was du hier an dieser Stelle deinen Kollegen, Fans, Freunden und Lesern mitteilen möchtest?
Mitteilung an die Kollegen: “Wir sind nur so alt wie wir uns fühlen!” & “Lasst uns mal die GEMA zusammen besuchen und fragen für wen wir das zahlen sollen…”
Liebe Gäste: “Bitte hört auch mich zu Siezen! Sonst komm ich mir so alt vor…”